Juniorwahlergebnis Europa 2024
BNE-Tag für eine bessere Zukunft
Wir sind Verbraucherschule
Stark für unsere Umwelt und Gesellschaft
(erh) Unser Alltag als Verbraucherinnen und Verbraucher stellt uns täglich vor Herausforderungen – sei es im Supermarkt, im Umgang mit sozialen Medien oder beim Abschluss eines Handyvertrags. In einer Umwelt voll mit Konsumherausforderungen sind verantwortungsbewusste Verbraucherentscheidungen nicht immer leicht zu treffen. Und genau deshalb sollte jede Schule Kindern und Jugendlichen durch die Vermittlung von Verbraucherkompetenzen eine Orientierung im Alltag bieten.
Am 3. Juni 2024 zeichnete der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) im Tagungswerk in Berlin die neuen Verbraucherschulen aus – und die Berufliche Schule Bad Oldesloe war eine von 103 Schulen, die sich für ein Jahr Verbraucherschule Silber nennen darf. Stellvertretend für die Schule nahm der Schulleiter Kai Aagardt die Auszeichnung von der Schirmherrin Steffi Lemke (Bundesverbraucherschutzministerin) und der Vorständin des vzbv Ramona Pop entgegen. Geehrt wurden Schulen, die ihren Schülerinnen und Schülern partizipativ und lebensnah auf den Verbraucheralltag vorbereiten. „Diese Auszeichnung macht mich als Schulleiter sehr stolz. Ich freue mich, dass die Arbeit und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen gesehen und gewürdigt werden, unsere Schüler zukunftsfähig zu machen, und das eben nicht nur für die Arbeitswelt, sondern auch für das Leben als mündiger Verbraucher“, so Aagardt.
Doch was macht eine Schule zu einer Verbraucherschule? Verbraucherbildung ist das Schlagwort. Ernährung und Gesundheit – Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht – Medien und Information sowie Nachhaltiger Konsum und Globalisierung sind die Handlungsfelder, in denen Schulen gemeinsam mit ihrer Schülerschaft aktiv werden können. Und das tat und tut die BSK in Bad Oldesloe. Ein großer Meilenstein in der Umsetzung der genannten Handlungsfelder ist der alljährlich stattfindende BNE-Tag (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Hier präsentieren zum einen Schüler aller Abteilungen für Schüler ihre Projekte und Ergebnisse aus den verschiedensten BNE-Bereichen, die im Unterricht oder in der Fair Trade AG erarbeitet und entwickelt wurden. Zum anderen bieten Lehrkräfte Workshops an, damit die Schülerinnen und Schüler hautnah erfahren, dass Nachhaltigkeit nicht schwer sein muss. Hier sei als Beispiel das Kreieren von Burgerpatties mit Fleischersatzprodukten oder das Anmischen einer Lippenpflege oder eines Trockenshampoo erwähnt. Aber auch einzelne Projekte wie das Aufstellen eines Foodsharing-Schranks trugen dazu bei, dass wir uns mit der Auszeichnung schmücken dürfen. Iris Klostermann und ihre Klasse der Ausbildungsvorbereitung DaZ überlegten sich, wie man der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken kann und so entstand in Zusammenarbeit mit „der Tafel Reinfeld“ die Idee und anschließende Umsetzung des Schranks. Ein mündiger Verbraucher zeigt sich aber nicht nur durch einen nachhaltigen und umsichtigen Umgang mit Lebensmitteln und der Natur, sondern auch durch eine umfassende Medienkompetenz. Diese sollte das Projekt „Good News“ der ITG21 (Berufliches Gymnasium IT- und Mediendesign) fördern. Unter der Anleitung der Multimediakünstlerin Svila Adam entwickelten die Schülerinnen und Schüler selbstständig eine Nachrichtensendung. Im Raum standen dabei die Fragen der Informationsbeschaffung und -bewertung, aber auch „Wie erkenne ich Fake News?“ oder „Was sind Urheberrechte und wie gehe ich damit um?“. Gerade, da die Künstliche Intelligenz (KI) immer mächtiger wird, ist es umso wichtiger, dass die Jugendlichen souverän und aufgeklärt mit der KI und den Medien umgehen, denn „souveräne Verbraucher lassen sich nur schwer abzocken“, so die Bundesministerin in ihrer Rede. Ebenso wichtig sind Lemke die sogenannten „Alltagskompetenzen“, die den jungen Menschen dabei helfen sollen, Dinge des täglichen Bedarfs selbstständig durchzuführen, um so den Start in ein eigenständiges Leben zu erleichtern. Unterrichtsinhalte wie das Ausfüllen einer Steuererklärung oder Gestaltung und rechtliche Verbindlichkeiten eines Mietvertrages sind da nur einige Beispiele. In diesem Handlungsfeld möchte die Berufliche Schule Bad Oldesloe noch aktiver werden. Daher ist für die Zukunft ein Projekt angedacht, bei dem angehende Bankkaufleute der Schule interessierte Klassen über den Bereich Finanzen, Schulden und Versicherungen informieren und aufklären.
Neben der festlichen Auszeichnungsverleihung wurden auch Workshops rund um die Verbraucherbildung sowie das „Netzwerk Verbraucherbildung“ angeboten. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein „Bestpractice-Gallerywalk“, für den die Berufliche Schule Bad Oldesloe als eine von drei weiteren Schulen im Sek II Bereich ausgewählt wurde. Manuela Schuldt, Wettbewerbsbeauftragte unserer Schule, konnte hier mithilfe eines Plakates Teilnehmende anderer Schulen die Maßnahmen detaillierter vorstellen, die zur Erreichung des Silberstatus führten. „Es war großartig, unsere Arbeit und Projekte anderen engagierten Lehrkräften vorzustellen und in den gemeinsamen Austausch zu gehen. Gerade dieser Austausch ist für das Vorankommen unserer Schule unverzichtbar, denn gerade neue Ideen und Anregungen von außen helfen, Verbraucherbildung noch besser und kreativer umzusetzen“, so das Resümee von Schuldt.
Wenn die Schüler motiviert sind, auch außerhalb von Schule einen reflektierten Konsum und ein verantwortungsbewusstes Handeln gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft anzuwenden, dann haben wir es geschafft: Denn dann wissen unsere Schülerinnen und Schüler, was es heißt, ein aufgeklärter Verbraucher bzw. eine aufgeklärte Verbraucherin zu sein!