Alfons macht Schule! – Kabarettist diskutiert mit Schülerinnen und Schülern an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe
Mission Berufsorientierung Premiere der Werkstatttage an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe
Workshop Bildbearbeitung mit KI
Pneumatische Schaltung
Gespräch mit Pepper
Naturwissenschaften sehen, fühlen und erleben
Erstes Festival MINT Kultur*en an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe
(erh) Ein verführerischer Duft liegt in der Luft, zersägte Äste, Laub und Federn, Glasgefäße mit blubbernden bunten Substanzen – all diese Dinge und noch viel mehr konnten die Besucherinnen und Besucher des ersten Festivals MINT Kultur*en an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe am Freitag, den 17.11. und am Samstag, den 18.11.23 entdecken. Das Festival fand im Rahmen des Science@Seas Clusters auf Initiative der Europa-Universität Flensburg (EUF) mit ihren regionalen Partnern der Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe und der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn statt und hat sich die Stärkung der Wahrnehmung von Naturwissenschaften bei Kindern und Jugendlichen und deren Umfeld zum Ziel gesetzt.
„Mein Herz schlägt für MINT“, so eröffnete der Schulleiter Kai Aagardt das Festival. „MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diese Disziplinen bilden das Fundament für technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt“, so Aagardt weiter und forderte die Anwesenden auf, alles auszuprobieren. Dieses setzte der Schulleiter mit seinen Gästen Steffi Koppitz (operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit), Joachim Sauer (Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes) und Hans-Werner Harmuth (Kreispräsident) mit einem Festivalrundgang selbst in die Tat um. Kathleen Wieczorek, als Agenturchefin der Arbeitsagentur in Bad Oldesloe, vertrat am Samstag die Gastgeberrolle.
Nur ein vielfältiges Beteiligungsangebot führt dazu, ein Festival richtig mit Leben zu füllen. Dies ermöglichten mit großem Engagement diverse lokale Unternehmen, Verbände, Stiftungen und Lehrkräfte aus den verschiedensten MINT-Bereichen. Unterstützt wurden die lokalen Aussteller durch das Erlebnis- und Mitmachmuseum Phänomenta Flensburg. Naturwissenschaften zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen war da das Motto, um so regelrecht in die MINT-Welt einzutauchen.
Ein Schweineherz zu sezieren, dafür entschied sich der 15-jährige Tom von der Ida-Ehre-Schule. „Ich mache Leistungssport, und da finde ich es interessant, mal ein Herz zu sehen und zu erfahren, wie es funktioniert.“, war sein Beweggrund, sich für den Workshop Anatomie des Herzens anzumelden. Und was hat es mit dem eingangs beschriebenen Duft auf sich? Bonbons! Das Zusammenspiel von Zucker, Fruchtsäure, Farbe und Aromen ist nicht nur lecker, sondern veranschaulicht zudem mehrere chemische Vorgänge. Auch waren die technischen MINT-Bereiche vertreten: So konnten beispielsweise Interessierte einen Industrieroboter programmieren oder eine einfache pneumatische Schaltung bauen oder unter Anleitung von technischen Auszubildenden ein Getriebe aus seinen Einzelteilen zusammensetzen – unbekanntes Terrain für die „Nichttechniker“ Paul Borrek, Levke Paul und Saskia Strieter (alle vom Beruflichen Gymnasium Profil Gesundheit), die mit ihrem Workshopbesuch Getriebebau auch mal über den Tellerrand geschaut haben und sichtlich begeistert waren. Was 3-D-Drucker alles so können, zeigte die Europa-Universität Flensburg. Mit etwas Geduld konnten die kleinen und großen Besucher sich kleine Figuren als Andenken ausdrucken. Der Workshop Element Wasser hatte die Besonderheit, dass hier Schüler etwas für Schüler entwickelt haben. Die Klasse E21T (Erzieherinnen/Erzieher Oberstufe Teilzeitklasse) hatte sich vier Stationen zum Thema Wasser überlegt, wie z. B. „Welche Zutaten machen die besten Seifenblasen?“ oder „Wie filtere ich am besten schmutziges Wasser?“. Dass dieses Angebot gut bei ihren Schülerinnen und Schülern ankam, berichtete Petra Schröder, Lehrkraft am Masurenweg. Alles sei spannend und vielfältig und die Standbetreuer „supernett“. Am zweiten Festivaltag gab es einen besonderen „Besucher“: Pepper, ein humanoider Roboter des mathematischen Instituts der Universität Lübeck. Mithilfe unterschiedlicher Sensoren und entsprechender Software ist er in der Lage, die Mimik und Gestik des Menschen zu analysieren, um situationsgerecht zu reagieren und mit den Menschen in Kontakt zu treten. Damit war er der heimliche Star des Samstags.
Wie man auch als Nicht-Aussteller das MINT-Festival unterstützen konnte, zeigte das OHO-Kinocenter in Bad Oldesloe. Vor seinem eigentlichen Filmprogramm ließ das Kino kostenfrei einen Werbespott für das Festival laufen, wodurch eine sonst nie mögliche Reichweite erzielt wurde. Ein großes Dankeschön an das OHO-Kinocenter.
Unabhängig davon, wen man fragte, ob Aussteller, Besucher oder Organisatoren: Alle waren mit dem ersten Festival MINT Kultur*en mehr als zufrieden. Sowohl Fabiola Matthießen von der Europa-Universität Flensburg als auch MINT-Koordinator Lutz Richert von der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe sprachen von einer guten Resonanz sowohl an den Ständen als auch in den Workshops. An beiden Tagen erlebten insgesamt 1.400 Besucherinnen und Besucher MINT zum Anfassen. „Ich empfinde die Besucher durchweg als gut gelaunt und interessiert.“, so Bianca Ehlert von der Bundesagentur für Arbeit. Ihre Kollegin Sylvia Freund ergänzte: „Selber ausprobieren, das ist hier überall möglich. Das Ziel, spielerisch Interesse zu wecken, wurde voll erreicht.“ (beide MINT-Mitorganisatorinnen).
„Spannend, bunt, interessant, vielfältig, überraschend, lustig, lehrreich“ waren die vielfältigen Kommentare zum ersten MINT-Festival an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe. Mehr kann man sich nicht wünschen!