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Soziale Ader: Über 100 Schüler*innen der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe spenden Blut
(sieb) Bad Oldesloe, 22. November 2019 – Man muss ganz schön ruhig bleiben, wenn man in 30 verschiedenen Klassen je Klasse rund 15 Minuten lang über die Blutspende informieren will. „Das ist schon ein bisschen aufregend“, meinten auch Liza-Marie Dittmann (20) aus Bad Oldesloe und Julia Kaptein (19) aus Bargteheide, zwei Schülerinnen der GG18D, des Profils Gesundheit und Soziales des Beruflichen Gymnasiums. Gemeinsam mit ihren 18 Mitschülerinnen und Mitschülern warben sie engagiert für ein lebenswichtiges Thema, die Blutspende. Und das taten sie mit großem Erfolg. Über 100 Spenderinnen und Spender kamen an den drei Tagen der Blutspendeaktion aus dem Kollegium und vor allem der Schüler*innen. 65 % waren das erste Mal dabei und spendeten in den Räumen der Beruflichen Schule ihr Blut. Ein wertvoller und wichtiger Beitrag, denn „Blut ist eben nicht künstlich herstellbar“, gibt Till Quint, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst Nord-Ost zu bedenken. „Ein Leben lässt sich nicht ohne die vielen uneigennützigen Blutspender*innen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie auch die vielen hauptamtlichen Beschäftigten der DRK Blutspendedienste retten“ , so Quint weiter. Julia Kaptein hätte gerne noch viel mehr Spender*innen gewonnen. „Aber einige Schüler*innen sind noch unter 18, haben ein frisches Tattoo oder Piercing und dann darf man nicht spenden“, ergänzt Liza Dittmann fachkundig.
Die Vorbereitung auf das bundesweit einmalige „Projekt Blutspende“ in der Beruflichen Schule begann für die 20 Schüler*innen der GG18D bereits Ende September. Sie besuchten mit ihrer Biologielehrerin und Projektleiterin Rahel Tschernyschow das Institut für Transfusionsmedizin des DRK-Blutspendedienstes in Lütjensee. Hier lernten sie, wie eine Blutspende abläuft, wer überhaupt spenden darf, was mit dem Blut nach der Spende passiert und in welchen Bereichen die aus dem Spenderblut hergestellten Blutpräparate hauptsächlich eingesetzt werden. Theoretisches Wissen, das die jungen Leute selbst weitergaben, indem sie für die Blutspende in der eigenen Schule warben.
Neben der Klasse GG18D wirkten auch die Berufsschüler*innen der Fachrichtung „Medizinische Fachangestellte“ (MFA) am Blutspende-Projekt mit. Sie übernahmen die Anmeldung der Blutspender*innen und unterstützen die Mitarbeiterin des DRK-Blutspendedienstes bei der Messung des Blutdrucks, der Körpertemperatur und des Hb-Wertes. Die Schüler*innen der Berufsfachschule I Gesundheit und Ernährung sowie des AVH (Ausbildungsvorbereitendes Jahr Hauswirtschaft) kümmerten sich unter der Anleitung ihrer Lehrerin Christine Holst im schuleigenen Bistro um die Zubereitung der Speisen für das leckere Buffet nach der Blutspende.
Bereits seit 2002 kooperiert die Berufliche Schule aktiv mit dem DRK und organisiert im eigenen Haus eine Blutspende-Möglichkeit. Das klassen- und bereichsübergreifende „Projekt Blutspende“ rief dann 2013 Abteilungsleiterin Doris Busenbender ins Leben. Seitdem ist es fester Bestandteil der schulischen Aktivitäten. Die von Beginn an konstanten Spenderzahlen bestätigten, dass das Konzept „Schüler werben Schüler für die Blutspende“ ein großer Erfolg ist. „Wir verzeichnen seit Einbindung der „Projektgruppe Blutspende“ [der Beruflichen Schule] einen sehr konstanten Erstspenderzufluss von 24 pro Tag bzw. 72 bei einer Aktion über 3 Tage“, so DRK-Pressereferent Quint zum Engagement der Schule.
Aber es gibt auch Spender, die immer wieder kommen. Der angehende Erzieher Yannik Stolt, der quasi per Beruf eine soziale Ader hat, spendete bereits das dritte Mal, für ihn ist die Blutspende eine Selbstverständlichkeit. Das sieht auch Technik-Schüler und Abiturient Max Jacobsen-Mann so. Er ist jetzt das zweite Mal dabei. Beide kamen auch weil man hier mit einem relativ geringen Aufwand einer Blutspende helfen kann. „Man geht aus dem Unterricht zur Blutspende und wieder zurück. Das ist easy“, so Jacobsen-Mann. Auch die Fachlehrerin Dörte Steinert ließ als Erstspenderin ihr Blut fließen: „Ich wollte immer schon mal Blut spenden, fand aber nie die Zeit dazu. Hier ist das wirklich zeitlich sehr bequem und die DRK-Mitarbeiter extrem professionell und freundlich“, berichtet die blonde Lübeckerin fröhlich.
Neben Schulleiter Kai Aagardt und den Projektverantwortlichen der Berufsschule Doris Busenbender und Rahel Tschernyschow freuten sich alle beteiligten Schüler*innen über den Erfolg „ihrer“ Aktion. „Allen beteiligten Lehrkräften und Schüler*innen bzw. Auszubildenden: „Danke“ für die – wieder einmal – tolle Unterstützung“, lobt der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost abschließend. Sehr gerne! Für das nächste Jahr ist die Blutspende wieder fest eingeplant.