Das etwas andere Speeddating
Kinder der KiTa „Brummkreisel“ erproben Gerätelandschaft in der Sporthalle der Beruflichen Schule
Desy Hamburg – TG 15 besucht „weltbestes“ Röntgenlicht
Zu einer Tagesreise in die Welt der kleinsten Teilchen ins Desy-Labor Hamburg nahm Physiklehrer Lutz Richert seine Klasse TG 15 (technischer Zweig des Beruflichen Gymnasiums) am 20. April mit nach Hamburg. Mit dem Besuch des Desy-Forschungszentrums zeigte er Ihnen die Welt der Physik mal in einem ganz anderen Licht. Doch auch in der Welt der Wissenschaft sind ungeplante Spontanerlebnisse möglich. Die Schüler riskierten einen Röntgenblick auf die Technik von morgen…
Geplant: Im vorab gebuchten Quantenlabor führten die Schüler verschiedene Versuche zur Quantenphysik selbstständig durch und stellten sie ihren Mitschülern vor.
Gewünscht: Einen der Teilchenbeschleuniger des DESYs „live“ sehen – das war der Wunsch vieler Schüler. Sie hatten Glück und durften den Beschleuniger PETRA3 besuchen.
PETRA3 ist ein Teilchenbeschleuniger, der 1978 eröffnet wurde und in dem schon 1979 das Gluon, das „Klebeteilchen“ im Atomkern, entdeckt wurde. Inzwischen wurde PETRA zu PETRA3 umgebaut und ist nun die weltbeste Röhrenstrahlungsquelle ihrer Art. Hier werden Teilchen in einem Ring (Durchmesser 730m) beschleunigt und dann wieder abgebremst. Bei diesem Abbremsen geben sie sehr energiereiches Röntgenlicht ab, dass Wissenschaftler aus aller Welt nutzen, um die Moleküle verschiedener Materialien zu untersuchen.
Spontan: Ein ad hoc Besuch einer Messhütte mit anschaulicher Erklärung durch einen flexiblen und engagierten Wissenschaftler vor Ort krönte den Desy-Besuch. Er zeigte, dass man für die Untersuchung winzig kleiner Moleküle ziemlich große Geräte braucht, um diese ganz genau im Röntgenstrahl zu positionieren. Normale, sehr hochwertige feinmechanische Haltevorrichtungen schaffen es, die Teilchen mit einer Genauigkeit von 0,000 000 001m (1µm) zu positionieren. Der Wissenschaftler arbeitet hier aber mit einer neuen Haltevorrichtung, die mit Luftpolster und Elektromagneten funktioniert. Sie erlaubt es, die Teilchen 15mal genauer (0,000 000 000 07m; 70nm) auszurichten – ein sehr wichtiger Aspekt zum Untersuchen von verschiedenen Materialproben.
Positiv: „Nicht nur der Umfang und die Ausstattung der Geräte, auch der technische Aufwand beeindrucken mich extrem!“ stellt Schüler Niklas Groß zum Ende des Tages zufrieden fest. Lutz Richert /Anja Siebenbrodt