Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein
Aufgaben und Ziele
Die Nachfolgeform der Berufsfachschule I, nun AV-SH mit MSA-Zusatzunterricht (nachfolgend AVM), ist eine Vollzeitschule mit dem Ziel einer beruflichen Orientierung und einer Fortsetzung sowie Vertiefung der Bildung in den grundlegenden Unterrichtsfächern. Die Schülerinnen und Schülern eignen sich umfassende Grundkenntnisse und - fertigkeiten für Berufe im Bereich Wirtschaft, Technik und Gesundheit/Ernährung an. Der Unterricht erfolgt auf MSA-Niveau.
Am Ende des einjährigen Vollzeitschuljahres erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Abschluss, mit dem sie sich bei entsprechenden Leistungen für das zweite Jahr, der Oberstufe der Berufsfachschule I, qualifizieren können. Für minderjährige Schülerinnen und Schüler enthält das Zeugnis die Bemerkung, dass die Berufsschulpflicht erfüllt ist.
Hierbei gelten die Berufsfachschulverordnung, die Berufsschulverordnung, die Versetzungsordnung und die Prüfungsordnung berufsbildende Schulen vom 20. Juli 2017.
Wer kann das AVSH mit MSA (AVM) besuchen?
Der Erste allgemeinbildende Schulabschluss (ESA) ist Voraussetzung, um sich für das 1. Schuljahr (die ehemalige Unterstufe der Berufsfachschule I) bewerben zu können.
Aufnahmevoraussetzungen für den Übergang in die Oberstufe der Berufsfachschule I
In das 2. Ausbildungsjahr kann aufgenommen werden, wer das 1. Schuljahr mit Besuch des Zusatzunterrichts in Deutsch, Mathematik, Englisch mit einem Notendurchschnitt von 3,5 oder besser erfolgreich abgeschlossen und die Betriebspraktika (2x 2 Wochen bzw. 4 Wochen, gem. Fachrichtung) absolviert hat oder eine abgeschlossene Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz bzw. dem Bundes- oder Landesrecht nachweisen kann.
Eine formlose Bewerbung für das zweite Schuljahr (Oberstufe) ist erforderlich.
Am Ende des zweiten Schuljahres findet eine Prüfung statt. Das Bestehen der Abschlussprüfung beinhaltet den Mittleren Schulabschluss. Grundlage dieser Prüfung sind in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch die bundeseinheitlichen Bildungsstandards.
Welche Fachrichtungen gibt es?
Fachrichtung Gesundheit und Ernährung
Die Fachrichtung Gesundheit und Ernährung bereitet auf assistierende Berufe im sozialen, medizinischen und hauswirtschaftlichen Bereich vor. Inhaltliche Schwerpunkte sind Bau und Funktion des menschlichen Körpers verknüpft mit aktuellem Wissen über Zivilisationskrankheiten und Grundlagen der Ernährungswissenschaft. Im fachpraktischen Unterricht leiten die Schülerinnen und Schüler unser Bistro, in dem sie in unserer professionell ausgestatteten Lehrküche an jeweils einem Tag pro Woche zwei warme Gerichte, eins davon vegetarisch, sowie ein Dessert zubereiten. Im Pflegefachraum werden die Lernenden angeleitet pflegerische Grundfertigkeiten und z.B. das Messen und Beobachten von Vitalzeichen durchzuführen.
Fachrichtung Technik
Die Fachrichtung Technik vermittelt im 1. Schuljahr (ehemals Unterstufe der Berufsfachschule I) Spezifika in der Metall-, Elektro- und Feuerwehrtechnik. Hier die Grundlagen der Metallverarbeitung und Werkstofflehre, dort die Schalt- und Installationspläne, die in unseren Werkstätten aufgebaut und in Betrieb genommen werden – wie in einer echten Firma. In der Feuerwehrtechnik bereiten wir im Unterricht auf das Tätigkeitsfeld der Feuerwehr vor. Dazu zählen die Ausbildung Truppfrau-/Truppmann 1 mit Prüfung, der praktische Unterricht mit Feuerwehrausrüstung sowie theoretische Ausbildungsinhalte der Feuerwehr, wie z.B. Erste Hilfe, Rechtsgrundlagen ...
Bei erfolgreichem Übergang in das zweite Jahr der Berufsfachschule I vermittelt die Fachrichtung Technik Grundlagen der Metall- oder Elektrotechnik.
Fachrichtung Wirtschaft
Die Fachrichtung Wirtschaft verbindet kaufmännische Problemstellungen, Rechnungswesen und Informationsverarbeitung.
Innerhalb des Modellunternehmens werden mit eigenen Artikeln Lernsituationen im Ein- und Verkauf sowie im Lager und in der Buchhaltung simuliert. Damit verknüpfen wir praxisorientiert einerseits unterrichtliche Grundkenntnisse aus der Betriebswirtschaftslehre und dem Rechnungswesen. Andererseits bietet die Lernbüroarbeit eine Schnittstelle zum EDV-Unterricht, indem z.B. Geschäftsbriefe geschrieben oder Kalkulationen erstellt werden.
Unterricht
Der Unterricht wird grundsätzlich montags bis freitags im Zeitraum von 07.55 – 14.40 Uhr erteilt.
Praktika
Die Schülerinnen und Schüler suchen sich ihren Praktikumsplatz selbstständig. Die Schule betreut die Praktika.
Kosten des Schulbesuchs
Der Schulbesuch ist kostenlos. Lernmittel werden im Rahmen der geltenden Bestimmungen zur Verfügung gestellt.
Für Übungen in Fachpraxis sind Kosten zu übernehmen, z.B. für ent¬sprechende Arbeitskleidung.
Unter gewissen Voraussetzungen kann eine Bundesausbildungsförderung (BAföG) gewährt werden. Anträge sind beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung zu stellen.