Verabschiedung von Auszubildenden aus der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe Ausbildung 2024: Mit Bestnoten zum Erfolg
Abschlussfeier der Fachschule und Berufsfachschule Sozialpädagogik
Wo hört der Spaß auf?
Interaktiver Präventionsparcours des PETZE-Instituts ermöglicht Austausch zum Thema „sexualisierte Gewalt“
Echt krass! -
(knau/hens) Ein großer Raum, fünf interaktive Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und bewegenden Situationen aus der Realität. Wer den Raum betritt, muss sich zunächst orientieren, ist ggf. zögerlich und unsicher. Schnell ist jedoch das Interesse geweckt: „ECHT KRASS!“. Das Thema „sexualisierte Gewalt bei Jugendlichen“ betrifft! - Ein Anlass für die Berufliche Schule in Bad Oldesloe, dies mit Hilfe des PETZE-Instituts zum Thema zu machen und einen offenen Austausch zu unterstützen.
Das PETZE-Institut für Gewaltprävention bei Jugendliche entwickelte die interaktive Wanderausstellung „ECHT KRASS!“, die zur Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Gewalt anregt. Das Ziel ist die Stärkung der sozialen Kompetenzen von jungen Menschen, indem sie ein Bewusstsein für die Thematik entwickeln und Werkzeuge an die Hand bekommen, um sich und andere zu schützen. Die Ausstellung soll Mut machen, das eigene Schweigen zu brechen und sich aktiv Hilfe zu suchen.
Auf Initiative von Pia Wehberg (Schulsozialarbeit BS Bad Oldesloe) und mittels Förderung durch den Kreis Stormarn wurden die Räumlichkeiten der Beruflichen Schule in den Wochen vom 24. Juni 2024 bis zum 05. Juli 2024 erstmals zum Schauplatz dieser Erlebnisausstellung. 25 Klassen, insbesondere aus den Abteilungen Ausbildungsvorbereitung (AVSH) und Sozialpädagogik bereiteten die Themen mit ihren Lehrkräften im Unterricht vor. Anschließend durchliefen sie den Parcours, bei dem sie durch nachgestellte Szenarien, informative Plakate und multimediale Inhalte tiefere Einblicke in die Thematik gewannen. „Die Ausstellung ist durch die interaktiven Räume sehr gut umgesetzt“, lobte eine Schülerin. Auch Collin Pohling (Schüler der Sozialpädagogischen Assistenz) ist begeistert: „Die interaktiven Räume sind eine gute Idee. Dass man nicht nur lesen muss, macht die Ausstellung aktiver und somit interessanter.“ Dabei ist die Ausstellung für die Klassen der Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz und zum Erzieher/ zur Erzieherin gleich zweifach bedeutend, da diese später als Multiplikatoren in sozialpädagogischen Einrichtungen arbeiten.
Besonders eindrucksvoll waren auch die Erfahrungsberichte von Betroffenen sexualisierter Gewalt, die über Audiostationen zu hören waren. Die berührenden Geschichten vermittelten ein eindringliches Bild von den Gedanken, den Gefühlen und den Herausforderungen, denen Opfer sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Dies bestätigte auch ein Schüler: „Hier werden wichtige Themen angesprochen, mit denen man sich auf jeden Fall auseinandersetzten sollte. Die Folgen sexualisierter Gewalt werden besonders deutlich.“ Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler fielen insgesamt sehr unterschiedlich aus, viele waren jedoch resigniert und sehr zurückhaltend, was die Schwierigkeit und Sensibilität der Thematik widerspiegelt. Lehrkraft Tanja Henseleit begleitete eine Klasse durch die Ausstellung und fasste ihre Eindrücke zusammen: „Es ist ein sehr sensibles Thema und die Ausstellung hat viele meiner Schülerinnen und Schüler tief bewegt. Sie ist nicht nur ein Mittel zur Aufklärung, sondern auch eine Chance für unsere Schulgemeinschaft, sich aktiv mit einem schwierigen, aber enorm wichtigen Thema auseinanderzusetzen.“
Die Erlebnisausstellung von PETZE an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Schulen und Organisationen zusammenarbeiten können, um junge Menschen zu sensibilisieren und zu schützen. Sie zeigt, dass durch Aufklärung und offene Gespräche ein wichtiger Beitrag zur Prävention sexueller Gewalt geleistet werden kann. Derartige Initiativen sollen auch weiterhin gefördert werden, um eine sichere und unterstützende Umgebung für alle zu schaffen.