(erh) Prävention, das bedeutet Vorbeugung. Vorbeugen vor persönlichen Notlagen und Krisen, aus denen man eventuell nicht mehr allein herausfindet. „Doch wer kann mir wo und wie bei was helfen?“ ist die Frage, die sich jeder in dieser Situation stellen sollte. Hier versuchte die Präventionsmesse am 5. Dezember 2023 anzusetzen und über die Hilfsangebote verschiedener Beratungsstellen Schleswig-Holsteins Antworten zu geben.

Inwiefern sich Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Hilfsangeboten abbauen lassen, war die Frage, mit der sich das Präventionsteam der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe beschäftigte. Herausgekommen ist eine tolle Messe, auf der Beratungsstellen verschiedenster Fachbereiche wie zum Beispiel Schuldnerberatung, Beratung bei Essstörungen, Rechtsextremismus oder auch Pro Familia sich präsentierten. Um den Schülerinnen und Schülern einen niedrigschwelligen Kontakt zu den einzelnen Institutionen zu ermöglichen, erhielten sie in Kleingruppen unterschiedliche Arbeitsaufträge in Form von fiktiven Fällen, die sie durch Gespräche mit den Expertinnen und Experten an den verschiedenen Beratungsständen lösen konnten. Anschließend ging es zurück in den Klassenverbund, wo es gemeinsam mit der Klassenlehrkraft zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch kam sowie eine Ergebnissicherung vorgenommen wurde, damit alle Schülerinnen und Schüler für mögliche Krisensituationen gewappnet sind. Von der Berufsvorbereitung bis hin zum Beruflichen Gymnasium waren nur positive Stimmen zu hören. Emily aus der BVE 23 fand die Messe besonders gut. „Ich habe viel Neues gelernt und die Menschen an den Ständen waren sehr hilfsbereit.“ Auch seien die Themen repräsentiert worden, die in der eigenen Generation vertreten seien, ergänzte ein Mitschüler. Als „sehr gelungen“, empfand Tugba Karanfil aus dem Beruflichen Gymnasium (Profil Gesundheit) die Messe sowie die gestellten Arbeitsaufträge, sodass der ganze Vormittag als sehr kurzweilig erlebt wurde. Maj-Britt Zimmermann (ebenfalls aus dem Beruflichen Gymnasium Profil Gesundheit) fügte hinzu: „Jetzt, wo man auch Gesichter zu den Ständen kennt, sei auch die Hemmschwelle einer Kontaktaufnahme gesunken.“

Dass die Messe wichtig ist, bestätigten auch die Mitarbeitenden des Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Lübeck. Sie betonten nicht nur den herzlichen Empfang durch die Schule, sondern sprachen auch ein Lob dahingehend aus, dass „diese Schule mit ihren Aktivitäten immer wieder über den Tellerrand von Fächern und beruflicher Ausbildung hinausguckt.“ Auch die Schuldnerberatung (AWO Bad Oldesloe) war von dem Messekonzept durchweg begeistert und bezeichnete diese Art der Veranstaltung als „einzigartig“. Mehr Bestätigung braucht es nicht!

Denn gerade in Zeiten, in denen die persönlichen Lebenswelten unserer Jugendlichen komplexer werden und die Familienbindung sowie gesellschaftliche Gemeinschaft immer weniger vorhanden sind, ist es umso wichtiger, dass Hilfsangebote wie diese geschaffen werden.