erh) Am 9. November 2022 wurde zum dritten Mal der Oldesloer Jugend Courage-Preis verliehen und wir als Schule waren mit unserem Projekt zur „Ukrainehilfe“ zum dritten Mal unter den Preisträgern. Der Courage-Preis unterstützt Aktivitäten und Projekte junger Menschen, die mit ihrem Engagement „demokratische Werte und gesellschaftliche Solidarität“ zeigen.

Die Schreckensnachricht vom 24. Februar 2022, dass russische Truppen in die Ukraine einmarschiert sind, löste bei vielen Menschen Fassungslosigkeit und Bestürzung aus, so auch bei vielen Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und den Mitarbeitenden unserer Schule. Nicht untätig sein, nicht zusehen – das war und ist immer noch der Anspruch aller. „Doch wie kann man helfen? Wie geht man vor?“, sind nur zwei Fragen, die im Raum standen. Um die vielen Fragen und Ideen zu kanalisieren, kam es zu wöchentlichen Planungstreffen mit dem Ergebnis: eine vielfältige Ukrainehilfe mit zahlreichen Aktionen.

Bereits vier Tage nach Bekanntwerden des Einmarsches in die Ukraine begann an der Schule eine Spendensammlung. Durch die unglaubliche Spendenbereitschaft der Schüler- und Elternschaft sowie der Lehrkräfte und Mitarbeitenden konnten mehr als 750 Umzugskartons an Hilfsgütern in die Ukraine geschickt werden. Neben den zahlreichen Sachspenden wurden auch Spendengelder gesammelt. Hier war der Ideenreichtum der Schülerinnen und Schüler unerschöpflich: sei es die Frühlingsverkaufsaktion auf dem Oldesloer Marktplatz mit durch Schülerinnen und Schülern Selbstgebasteltem, Selbstgenähtem und Selbstgetischlertem oder ein Spendenlauf, bei dem jede Runde zählte. Genauso erwähnenswert sind die Aktionen „Flüchtlinge sammeln für Flüchtlinge“ und die Konzerte des Kammerorchesters unserer Partnerschule aus Poznan in der Peter-Paul-Kirche in Bad Oldesloe sowie im Pädagogischen Zentrum unserer Schule. Wie wertschätzend und solidarisch in vielen Bereichen unserer Schule die Schülerinnen und Schüler denken und miteinander umgehen, zeigt die couragierte Entscheidung der EPTG20 (Kombinationsklasse des Beruflichen Gymnasiums mit den Profilen Ernährung, Pädagogik/Psychologie und Technik), Gewinnerin des Jugend-Courage-Preises 2021. Für ihr Projekt „Stolen Memory“ erhielten sie im letzten Jahr ein Preisgeld in Höhe von 1.000,- Euro, das einstimmig für die Ukrainehilfe gespendet wurde. Insgesamt konnte unsere Schule auf eine erfolgreiche Sammelaktion zurückblicken, bei der fast 7.000,- Euro an Geldern gesammelt wurden. Ergänzt wurden die konkreten Spenden durch Solidaritätsbekundungen und Patenschaften für Geflüchtete sowie Willkommentaschen und -kartons mit kleinen Geschenken und Unterrichtsmaterialen für einen guten Start an unserer Schule.

In Anwesenheit von Aminata Touré, der Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Schleswig-Holsteins, wurden im Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe die Preisträger verkündet. Es gab erstmals drei verschiedene Kategorien und in der Kategorie „Solidarität gegen Gewalt und Rassismus“ waren wir einer der Gewinner und wurden mit einem Preisgeld von 750,- Euro belohnt, das natürlich wieder in die Ukrainehilfe fließt. Celine Kahl aus dem Profil Pädagogik/Psychologie des 12.Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums war eine der anwesenden Schülerinnern und Schüler, die stellvertretend für die gesamte Schülerschaft unserer Schule den Preis entgegennahmen. Für Celine ist der Courage-Preis „eine tolle Möglichkeit, einer Vielfalt von Projekten eine Stimme zu verleihen, denn es ist wichtig, den Jugendlichen Zuspruch zu geben, damit sie merken, dass sie auch etwas verändern können."

Gerade solche schulübergreifenden Projekte zeigen, dass Hilfsbereitschaft und soziales Engagement nicht an einem Schulabschluss oder einem bestimmten Bildungsgang festzumachen sind. Ein gutes Herz, Mitgefühl und viel Elan sind die Voraussetzungen, die gebraucht werden, um so ein Projekt umzusetzen und mit Leben zu füllen. Die oben genannten Aktionen wurden von Klassen aus allen Schulbereichen wie der Ausbildungsvorbereitung und der Berufsintegration-DAZ, verschiedenen dualen Ausbildungsbereichen, Erzieher- und Pflegeklassen sowie mehrere Klassen des 12. und 13. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums initiiert. Eine solche Zusammenarbeit verbindet und kann helfen, uns als Schule und als Gemeinschaft zu stärken. Aber auch der persönliche Einsatz und die damit gemachten Erfahrungen lassen die Schülerinnen und Schüler ebenso individuell wachsen.