Unterricht ab Montag, den 31.05.2021
SPANISCH-DEUTSCHES – ONLINEPROJEKT
Theaterkurs des Beruflichen Gymnasiums in Bad Oldesloe gewinnt beim Bundeswettbewerb
Ausgezeichnetes Schultheater
„Werden wir in diesem Jahr überhaupt gemeinsam auf der Bühne stehen dürfen?“, war eine der ersten Fragen zu Beginn des diesjährigen Theaterkurses im 13 Jahrgang. Eine berechtigte Frage, denn im Jahr zuvor hatte die Aufführung Corona bedingt ausfallen müssen.
Und wie sie auf der Bühne standen! Am 27. und 28. Mai fanden die Theateraufführungen des 13. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums unter der Leitung der Lehrerin Iris Klostermann als Online-Vorstellungen statt.
Im August 2020 starteten 19 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Lehrerin für Darstellendes Spiel Iris Klostermann und dem Theaterpädagogen Knut Winkmann noch im Präsenzunterricht mit Teambuildingaktivitäten, theaterpraktischen Übungen und Sprechtraining. Ein Theaterstück war schnell gefunden, „Was wir dachten, was wir taten“ nach dem gleichnamigen Roman von Lea-Lina Oppermann fesselte den Kurs sofort. Knut Winkmann, Theaterpädagoge vom Theater Lübeck, der den Theaterkurs seit vielen Jahren unterstützt, hatte den Roman bereits zu einem Theaterstück umgeschrieben, so dass es nach dem Verteilen der Rollen sofort mit den Proben losgehen konnte. Mit viel Freude und Eifer machten sich die Schüler*innen an die Arbeit.
Als dann im Dezember von Präsenz- zu Onlineunterricht gewechselt werden musste, war der Frust der Schüler*innen groß. Alles was sie bis dahin erarbeitet hatten, war so nicht mehr möglich, eine Rückkehr in den Präsenzunterricht nicht absehbar. Nach einigem Hin- und Herüberlegen schlugen Iris Klostermann und Knut Winkmann vor, ein digital aufführbares Theaterstück zu entwickeln. Zuerst waren die Schüler*innen skeptisch. Theaterspielen hatten sie sich ganz anders vorgestellt. Trotzdem ließen sich alle auf das Experiment ein. Von nun an wurden im Onlineunterricht Texte durchgesprochen, an Ausdruck und Haltung gefeilt, sowie gemeinsam Musik und Geräusche ausgewählt. Nach dem gemeinsamen Unterricht filmten sich die Schüler*innen zuhause selbst beim Spielen ihrer einzelnen Szenen. Auf diese Weise entstanden über 500 Einzelclips, die anschließend von der Filmemacherin Katharina Spuida-Jabbouti zusammengefügt wurden. Bereits nach dem ersten Sichten der Clips schlug die Stimmung im Kurs um. Die Schüler*innen waren begeistert von den Ergebnissen und motiviert, das Projekt fortzuführen.
Beflügelt von ihrer Begeisterung entschieden sie, sich beim „Schultheater der Länder“ zu bewerben. Dabei handelt es sich um das größte Schultheaterfestival in Europa, bei dem sich jedes Jahr Theatergruppen aller Schulformen und Schulstufen der 16 Bundesländer bewerben können. Pro Bundesland wird jeweils eine Gruppe ausgewählt, die mit ihrer Inszenierung überzeugt hat.
Drei Tage vor der Premiere kam die Benachrichtigung: „Wir haben gewonnen und dürfen nun das Land Schleswig-Holstein auf dem Festival vertreten!“
Der Abend der Premiere war noch aufregender als in den Jahren zuvor. Nicht nur das Format war neu - eine Theateraufführung via Videokonferenz hatte es bisher noch nicht gegeben - auch die Neuigkeiten mussten den Schüler*innen und Gästen überbracht werden. Diese Aufgabe übernahm Schulleiter Kai Aagardt gerne und lobte die Schüler*innen nicht nur für ihr Engagement und ihre Leistung, sondern beglückwünschte sie auch von Herzen zu ihrem Erfolg beim Schultheater der Länder.
Nach der Vorführung bekamen alle Zuschauer die Möglichkeit, mit den Schüler*innen, Iris Klostermann, Katharina Spuida-Jabouti und Knut Winkmann ins Gespräch zu kommen. Zur Freude aller Beteiligten gab es viele positive Rückmeldungen zu dem Theaterstück, der Umsetzung und dem ungewöhnlichen Format. Zurück blieben nach Ende des Abends von ihrem Erfolg überwältigte und glückliche Schüler*innen, denn auf eine solche Anerkennung der Leistungen hatte nach den anfänglichen Schwierigkeiten niemand zu hoffen gewagt.
Nun freuen sie sich auf das Schultheater der Länder-Festival im kommenden September. Wir werden berichten!
Dörte Steinert und Iris Klostermann