MINT-Festival
Nicht nur „heiße Luft“! Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe heben ab.
Mit Blick in Richtung Zukunft –
Zweiter SIEGEL-Day an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe
(Schr/ReA) Was haben Rheinmetall, die Sparkasse Holstein, Herose und der Softwareentwickler topmotive gemeinsam? Richtig! Sie alle waren mit einem Messestand in der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe beim zweiten SIEGEL-Day am vergangenen Donnerstag vertreten. Die Mitarbeiter der Unternehmen aus Stormarn und auch über Stormarn hinaus stellten sich dabei den vielfältigen Fragen der Schüler zu Berufsausbildung und Dualem Studium.
Einer davon war Bennet Pohling, Schüler des Profils Ingenieurswissenschaften am Beruflichen Gymnasium, welcher die Vielfalt der unterschiedlichen Betriebe kommentierte: „Hier ist für jeden etwas dabei.“ Sein Klassenkamerad Skipp Kammer pflichtete ihm bei: „Stimmt. Dazu noch die ganzen bekannten regionalen Firmen.“ Im Vergleich zum letzten Jahr gab es bei den Messeständen einen Zuwachs zu vermelden, so waren die Schleswig-Holstein Netz AG, die Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, die Polizei und die Feinmechanik Grützmann GmbH auf der Messe mit ihren Ständen erstmalig vertreten. Auch sie nutzten den SIEGEL-Day 2023 als Plattform, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und das Interesse der Schüler frühzeitig zu wecken.
Viele der Aussteller brachten daher ihre eigenen Auszubildenden mit, die sich an den Ständen zu Beratungen mit den Schülern auf Augenhöhe bereithielten. Der 22 Jahre alte Nico Lorusso befindet sich derzeit im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Feinmechanik Grützmann GmbH. Er berichtet über seine Ausbildung: „Auch bei uns ist der Fachkräftemangel deutlich zu spüren. Deshalb finde ich es toll, dass ich hier die Chance bekomme, über meinen Ausbildungsberuf zu sprechen. Als Industriemechaniker wird man zu einem echten Allrounder ausgebildet, das war für mich der Hauptgrund, diese Ausbildung zu beginnen. Zusätzlich habe ich mich bewusst für eine Ausbildung im Kreis Stormarn entschieden, denn die Vielfalt der ausbildenden Betriebe ist hier sehr groß.“ (Foto einfügen)
Echte Berichte aus dem Ausbildungsalltag – Das erwartete die Besucherinnen und Besucher auch am Stand von Getriebebau NORD. Leonie Mau, Tobias Mehls und Jannis Scheld werden derzeit als Industriekaufleute im dritten Lehrjahr ausgebildet und sind ohne Ausbildungsleitung am Stand vertreten. Leonie Mau freut sich: „Wir als Auszubildende können die Interessierten bei uns am Stand gut beraten, denn wir sind altersmäßig nah dran und wissen, was sie bewegt. Wir waren vor Kurzem ja auch noch in der gleichen Situation und können ungefiltert alle Fragen rund um die Ausbildung beantworten.“ (Foto einfügen)
Der Stand der Steuerverwaltung des Landes Schleswig-Holstein erfreute sich großer Beliebtheit. „Wir hatten keinen Leerlauf an unserem Stand und konnten viele interessante Gespräche führen. Auch wir haben massive Schwierigkeiten, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen und freuen uns umso mehr darüber, hier und heute die Gelegenheit zu bekommen, unsere Berufe vorzustellen. Die Arbeit im Finanzamt ist bei Weitem nicht so trocken, wie manch einer denkt. Das erfährt man aber nur, wenn man miteinander ins Gespräch kommt“, erklärt die Ausbilderin Anna-Lena Ilgauds. (Foto einfügen)
Neben dem bunten Treiben im Messe- und Ausstellungsbereich mit knapp 30 Messeständen auf zwei Stockwerken des Schulgebäudes erwarteten die Besucher des SIEGEL-Days auch diverse interaktive Workshops zu verschiedenen Themen, bei denen sie die Qual der Wahl hatten. Die Themenvielfalt ging dabei von „Was gehört alles in eine Bewerbung?“, ein Workshop, den die Lehrkräfte Lena Kruse, Christian Hinrichs und Daniel Werstat anboten, bis hin zu einem Workshop über ein „FSJ im In- und Ausland“, der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). So informierte Anja Haugwitz, Bildungsreferentin der ijgd, eine Gruppe interessierter Schüler über die vielfältigen Möglichkeiten eines Freiwilligen Sozialen Jahres: „Im FSJ bekommt ihr Einblicke in einen Job, bevor ihr eine Ausbildung beginnt. Diese Überprüfung eures Berufswunsches ist völlig ergebnisoffen. Das FSJ kann einerseits das Eingangstor für eine sich anschließende Ausbildung sein, euch andererseits aber auch zeigen, welchen Weg ihr nicht einschlagen wollt. Hier bekommt ihr Rückgrat!“
Dass die Schülerinnen und Schüler von den Workshops profitieren können, unterstrich auch Lena Kruse nach Beendigung ihres Workshops: „Eine Bewerbung ist wie eine Visitenkarte. Sie vermittelt den Verantwortlichen einer Firma einen ersten Eindruck über den Bewerber oder die Bewerberin.“ Die Notwendigkeit einer guten Bewerbung verdeutlichte sie den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern anhand persönlicher Erfahrungen als ehemalige Mitarbeiterin in einer Personalabteilung. „Bewerbung kommt von Werben", schloss sie ihre Ausführungen, worauf die Anwesenden zustimmend nickten.
„Interaktives Programmieren lernen“ hieß es im Workshop von topmotive aus Bargteheide. 28 neugierige Teilnehmer konnten einen Platz in den beiden ausgebuchten Workshops ergattern und einmal in die Arbeit von Softwareentwicklern hineinschnuppern. Einen dieser begehrten Plätze erhielt Aileen Roggow. „Ich bin wirklich begeistert! In diesem Workshop konnte ich ungeahnt viel Neues im Bereich des Programmierens lernen und es hat Spaß gemacht.“, kommentiert die 24-jährige Schülerin des Beruflichen Gymnasiums.
Anita Arntzen, Mitorganisatorin der SIEGEL-Day-Workshops und Lehrkraft an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe, resümiert: „Das war ein rundum gelungener Tag. Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten, von den Workshopteilnehmenden wie auch von den ausstellenden Betrieben und blicken in viele zufriedene Gesichter, die uns versprechen: Wir kommen im nächsten Jahr wieder. Darauf freuen wir uns schon!“