„Jetzt bin ich mir sicher, was ich wirklich werden will“, so das Fazit von Yve Schulze. Die fünfzehnjährige Schülerin der Friedrich-Junge-Schule in Großhansdorf war eine von knapp 80 Teilnehmenden der ersten Werkstatttage an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe. Die Schule öffnete ihre Werkstätten, Labore und Fachräume am 29. November und leistet damit einen wichtigen Teil zur Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern der allgemeinbildenden Schulen.

Chancen und Perspektiven mit Beruflicher Ausbildung war das Motto der Woche der Beruflichen Bildung (27.11.-1.12.2023), welche auf Initiative des Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) ins Leben gerufen wurde. Daher stellten die Beruflichen Schulen und Berufsbildungszentren in ganz Schleswig-Holstein ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine mit dem Ziel, über Vielfalt und Chancen der beruflichen Bildung aufzuklären. An der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe hatten die Lehrkräfte für ihre Gäste einen praktischen Einblick in die Berufsfelder Metall- bzw. Elektrotechnik, Pflege, Gastronomie, sowie Medientechnik vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen im Kreis Stormarn probierten sich in ihrer vorab gewählten Disziplin aus und legten natürlich selbst Hand an. Die beiden sechzehnjährigen Milan und Ben sowie Finn (15) von der Schule am Masurenweg entschieden sich für das Berufsfeld Elektrotechnik. Jetzt löten sie unter der Anleitung der Lehrkräfte Björn Grambow und Frank Kirschnick in der Elektrowerkstatt Dioden an einen Tannenbaum. Auch Leonie (16) von der Friedrich-Junge-Schule in Großhansdorf wählte diesen Bereich. „Toll, dass hier der Einblick in den Beruf mit etwas Kreativem verbunden wird. Wir erstellen ein Produkt, das am Ende auch funktioniert und wir können es mit nach Hause nehmen. Klasse!“, kommentiert sie ihren Tag in der Elektrowerkstatt und fügt hinzu, „jetzt weiß ich, dass ich beruflich etwas Handwerkliches machen möchte.“

Eine Werkstatt weiter feilt Leon unter Anleitung von Metalltechnik-Lehrkraft Uwe Bernhardt konzentriert an seinem Werkstück, einer Parallelzwinge. Der Vierzehnjährige hatte sich für das Berufsfeld Metall entschieden und findet sich durch das Bohren, Senken, Gewindeschneiden und Sägen eines Kebels in seiner Entscheidung bestätigt. „Ja, Metall kann etwas für mich sein. Das Bohren war super!“, kommentiert der Schüler der Selma-Lagerlöf Gemeinschaftsschule in Ahrensburg.

Bereits gegen 11 Uhr erfüllt die Schule der Duft frisch gebackener Plätzchen. In der Lehrküche bringen die Gastroprofis Florian Neumann und Sebastian Stasch den Gästen das Berufsfeld Gastronomie näher. Die Schüler sind begeistert und dürfen anschließend ihre Werke vernaschen.

Erfreulich ist das große Interesse am Berufsfeld Pflege. Das Pflegeteam, federführend Kristina Russi-Aagardt entwickelte im Vorfeld aktive Stationen zu unterschiedlichen Inhalten der Ausbildung. Neben dem Basteln von Brillen mit Sichteinschränkung zum Erfassen altersbedingter Erkrankungen des Sehvermögens, können sich die Gäste bei praktischen Übungen zum Transfer eines Klienten vom Bett in den Stuhl mit Hilfsmitteln wie Lifter, etc. ausprobieren und lernen, wie sie Vitalzeichen, wie Blutdruck und Puls richtig kontrollieren.

Die Vorstellung des Berufsfelds Medientechnik machten sich die Lehrkräfte Jennifer Ahrns und Alexander Schmitt zur Aufgabe. Die Schülerinnen und Schüler der ITG21 aus dem 13. Jahrgang im Profil IT- und Mediendesign, unterstützen sie dabei praktisch. Im Medienlabor probieren sich die kreativen Gäste in der Bildbearbeitung (mit und ohne Unterstützung künstlicher Intelligenz) und im Webdesign aus, reisen per VR-Brille auf den Mond, lernen wie ein Videostream mit Greenscreen funktioniert und vieles mehr.

So ist auch das Feedback am Ende der Werkstatttage nicht überraschend. „Sehr gelungen, spannend, abwechslungsreich, interessanter Einblick, informativ und klasse Anleitung durch die älteren Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums“, bringen Ida und Maja von der Schule am Masurenweg ihre Eindrücke auf den Punkt.

Vielen Dank für die tolle Vorbereitung durch die Lehrkräfte der Beruflichen Schule. Ein großes Lob geht auch an die Gastschülerinnen und -schüler. „Es hat viel Spaß gemacht, mit so vielen motivierten und interessierten Gästen zu arbeiten“, lobt Abteilungsleiterin Doris Busenbender.

Wir freuen uns auf die nächsten Werkstatttage.