(hens) „Du musst etwas für die Menschen tun - nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Menschheit“, so Stefan Dräger (Vorstandsvorsitzender der Dräger-Stiftung) bei der Begrüßung zur Jubiläumsfeier am 03. Juni 2024 zum 50-jährigen Bestehen der Dräger-Stiftung. Zahlreiche geladene Gäste hatten sich im Audienzsaal des Lübecker Rathauses eingefunden, um diesen gebührenden Anlass zu feiern. Dräger verweist mit seinen Worten auf seinen Großvater, Dr. Heinrich Dräger, welcher im Juni 1974 die Stiftung gründete. Er ergänzt: „Mein Großvater, der das Unternehmen aus der Weltwirtschaftskrise und durch die Zeiten des Nationalsozialismus führte, hat sich Zeit seines Lebens immer für einzelne Menschen, aber auch für gesellschaftliche und politische Belange engagiert.“ So wurde die Dräger-Stiftung als gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Lübeck gegründet und setzt sich seither für wissenschaftliche, soziale und wohltätige Zwecke ein. Anlässlich des 50-Jährigen Bestehens schrieb die Dräger-Stiftung einen Wettbewerb zum Thema „Demokratie bewahren und entwickeln“ aus. Rund 87 Bewerbungen erreichten die Stiftung, wovon 14 Projekte ausgewählt und feierlich, unter Beteiligung von Jan Lindenau (Bürgermeister der Hansestadt Lübeck) und Joachim Gauck (Bundespräsident a.D.) prämiert wurden.

Die Berufliche Schule in Bad Oldesloe überzeugte mit ihrem Learn Share Care-Projekt!

„Demokratie, Nachhaltigkeit und Völkerverständigung waren Schwerpunkte der Ausschreibung zum Wettbewerb. Das passte ideal zu unserem Projekt und motivierte, unsere Bewerbung einzureichen“, so Daniel Werstat (Lehrkraft BS Oldesloe), sichtlich erfreut über den großartigen Erfolg des Learn Share Care-Projekts. Zusammen mit Claudia Schecker und Patrycja Janitzki (Lehrkräfte BS Oldesloe) betreut er das Projekt, welches in Kooperation zwischen dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk und der Beruflichen Schule entstand. Im Rahmen einer Jugendbegegnung zeigen deutsche, polnische und marokkanische Schülerinnen und Schüler soziales Engagement in einem Frauenhaus in Al Hoceima (Marokko). Hier erhalten minderjährige, alleinerziehende Mütter Unterstützung zur Bewältigung ihres Alltags. Das Frauenhaus ist erste Anlaufstelle und Schutzbereich, um den Frauen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Sie erhalten eine Unterkunft, Beratung, Ausbildungsmöglichkeiten und damit die Chance zur umfassenden, gesellschaftlichen Teilhabe. Zur weiteren Unterstützung planen die Schülerinnen und Schüler Workshops und ein Spiel- und Rückzugsgelände im Außenbereich für die Mütter und ihre Kinder. Es soll Raum für Gespräche und zur Entspannung geboten werden.

Um sich intensiv auf das Projekt vorzubereiten, trifft sich die deutsch-polnisch-marokkanische Jugendbegegnung bereits Mitte Juli 2024 in Poznań (Polen) und arbeitet erste Angebote aus, die im kooperierenden Kinderheim in Poznań erprobt werden. Dazu werden Materialien zusammengestellt und mehrsprachige Anleitungen verfasst, welche dem Kinderheim langfristig zur Verfügung stehen. Anschließend reisen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam nach Deutschland, um an der Beruflichen Schule ihre Reise nach Marokko vorzubereiten.

„Wir freuen uns riesig, dass unser Projekt durch die Dräger-Stiftung prämiert wurde und dadurch Wertschätzung und Unterstützung erfährt“, so Claudia Schecker, „die Schülerinnen und Schüler erhalten damit die Chance, sich mit kultureller Vielfalt auseinanderzusetzen (learn) und durch ihr soziales Engagement etwas zu bewirken und zu verändern (care). Das sind wertvolle Erfahrungen für die Jugendlichen, sodass wir derzeit auch Kooperationen in weiteren Ländern, wie z.B. Georgien planen (share).“ 

 „Ideen von heute können die Wirklichkeit von morgen sein.“ (Dr. Heinrich Dräger) 

Jeder Beitrag zählt! Damit das Learn Share Care-Projekt langfristig erfolgreich ist, braucht es zahlreiche Unterstützer – Menschen, die sich für Einzelne und die Menschheit einsetzen. Ein besonderer Dank geht an die Dräger-Stiftung für das entgegengebrachte Vertrauen und die Prämie von 25.000 Euro!