UKSH hautnah erleben
Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe besuchen Basler AG Ein Tag voller Möglichkeiten
Biodiversität an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe
Was fliegt denn da? Was summt denn da? Was blüht denn da?
(kuhl/hens) Damit diese Fragen bald gestellt werden können, widmeten sich 19 Lernende der Fachschule Sozialpädagogik in einem bemerkenswerten Projekt dem Bau verschiedener "Lebensinseln", um Tieren in der städtischen Umgebung Unterschlupf und Nistmöglichkeiten zu bieten.
Doch warum beschäftigen sich gerade zukünftige Erzieherinnen und Erzieher mit dem Bau? Angefangen hatte alles im „BNE“- Wahlpflichtkurs. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zunächst mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Agenda 2023 beschäftigt. Schnell stand die Frage im Raum, was ihr Beitrag zum Klimaschutz sein kann und wie man die Ziele mit Kindern in der Kindertagesstätte thematisiert. Ein Schwerpunkt der Arbeit entwickelte sich hinsichtlich dem Erhalt der Biodiversität und der Schaffung von Lebensräumen, mit Blick auf Kindertagesstätten.
Und dann konnte es losgehen! Auf dem Hügel zwischen dem Hauptgebäude und dem Neubau der Schule errichteten die Schülerinnen und Schüler ein sogenanntes Sandarium. Dies ist eine Sandfläche, die insbesondere für bodenbrütende Insekten wie Wildbienen und Grabwespen konzipiert ist. Diese Struktur bietet nicht nur einen Nistplatz, sondern schützt die Insekten auch vor Witterungseinflüssen und Fressfeinden. Eine weitere Gruppe arbeitete am Bau eines Wildbienenhotels. „Diese speziellen Strukturen sind essenziell, da sie Wildbienen und anderen Insekten helfen, ihre Populationen zu erhalten und zu stärken, was wiederum eine wichtige Rolle im Bestäubungsprozess unserer Pflanzen spielt“, betonte Kevin Herzog, Schüler der Klasse E21t.
Nicht nur auf dem Hügel, sondern auch hinter den Werkstätten wurde ein weiteres Wildbienenhotel errichtet. Zusätzlich entstand dort eine Trockenmauer aus recycelten Materialien. Trockenmauern bieten Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren, darunter Insekten und kleine Säugetiere. Die Spalten und Ritzen in den Mauern dienen als perfekte Verstecke und Brutstätten. Ebenfalls angelegt wurde eine Totholzhecke als wichtiges ökologisches Element, das nicht nur als Lebensraum für Insekten und Vögel dient, sondern auch Pilzen und Moosen eine Heimat bietet. Totholzhecken tragen zur Erhöhung der Artenvielfalt bei und verbessern das Mikroklima in ihrem Umfeld.
Um den neu geschaffenen Lebensräumen auch die notwendige Nahrungsgrundlage zu bieten, pflanzte das Team des Schulgartens verschiedene Stauden, die im September durch weitere blütenreiche Pflanzen ergänzt werden sollen. Diese Pflanzenauswahl zielt darauf ab, den Tieren ganzjährig Nahrung in Form von Nektar und Pollen zu bieten. Des Weiteren wird es in Zukunft noch Informationsschilder zu den Lebensinseln geben.
Biologische Vielfalt und gesunde Ökosysteme sind die Grundlage des Lebens. Eine der Kernbotschaften der Agenda 2030 ist, den Planeten zu schützen, ökologische Grenzen zu respektieren und die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen mit Kreativität und Engagement einen konkreten Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es dient nicht nur der Bildung und Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler, sondern bereichert auch das ökologische Gleichgewicht in ihrer unmittelbaren Umgebung. Und vielleicht finden einige dieser „Lebensinseln“ zukünftig auch ein Zuhause in Kindertagesstätten. Dann heißt es hier ebenso: „Was fliegt denn da? Was summt denn da? Was blüht denn da?“