BNE-Tag für eine bessere Zukunft
Speeddating der Kulturen
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Berufsfachschule Pflegeassistenz
Nachhaltigkeit ganz kreativ oder wie die Pflegeassistenten über sich hinauswuchsen
(knau) Ein kreatives Chaos - besser kann der Anblick der 25 Schülerinnen und Schüler, die zwischen unzähligen recycelten Materialien sitzen, nicht beschrieben werden. Am 29. und 30. April ging es für die Unter- und Oberstufe der Pflegeassistenten (BFS III Sozialwesen) ins Atelier Blumendorf in Bad Oldesloe, wo sie unter der Leitung der Künstlerin Susanne von Bergner Collagen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen anfertigten. Der Kreis Stormarn ermöglichte im Rahmen seines Förderprogramms „Kultur und Schule“ die Durchführung dieses Projekts, welches Bestandteil des schulinternen Gesamtkonzepts zum BNE-Tag ist.
Als Grundlage für die Collagen dienten dabei alte und gebrauchte Materialien, deren Silhouetten die kreativen Schülerinnen und Schüler mittels verschiedener Druck- und Gestaltungstechniken auf sogenannten Pianola Rollen (fast 100 Jahre alte Papierrollen aus einem elektrischen Klavier) verewigten. Gemeinsam mit Lehrerin Birgit Grützmann sammelten sie in den Osterferien Unmengen an Müll für das bevorstehende Projekt. Etliche Verpackungen, Biomüll, beispielsweise benutzte Teebeutel und Bananenschalen, sowie ausgediente Textilien, wie z.B. Schuhsohlen, kamen zusammen. Selbst der Fuß einer ausrangierten Pflegepuppe war nicht vor ihnen sicher. Und was hat das jetzt mit ihrer Berufswahl Pflegeassistenz zur tun? Die angehenden Pflegeassistentinnen und Assistenten erarbeiten im beruflichen Lernfeld „Gesundheit fördern und präventiv handeln“ Methoden der kreativen Beschäftigung mit Pflegebedürftigen. Diese kombiniert mit der Nutzung nachhaltiger Materialen bildet die perfekte Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, die sich die Schule für ihren Unterricht gesetzt hat.
Kreatives Chaos im Atelier: Es gibt keine Denklimits.
In jahrgangsübergreifenden Gruppen startete der erste Projekttag, unter der Leitung von Susanne von Bergner, an dem die Auszubildenden erste Probedrucke anfertigten. Dazu sammelten sie vorweg Ideen, wie sich ihr gewähltes Thema kreativ auf der Pianola Rolle umsetzen ließe. „Sie haben Tipps von der Expertin erhalten, wurden jedoch zum selbstständigen Entscheiden und Handeln angeleitet“, erklärt Lehrkraft Birgit Grützmann begeistert und ergänzt, „anfangs waren sie sehr zögerlich, aber auch sichtlich motiviert, das Projekt gemeinsam zu bewältigen und kamen immer mehr ins Arbeiten.“ Auch außerhalb des Klassenzimmers konnte so der Grundsatz „Selbstständigkeit fördern und fordern“ aufseiten der Schülerinnen und Schüler perfekt umgesetzt werden. Der zweite Projekttag stand ganz im Zeichen des Druckens und finalen Gestaltens der Rollen. Birgit Grützmann schwärmt: „Es war unglaublich schön, zu sehen, wie die jungen Menschen über sich hinausgewachsen sind und dabei Freude hatten.“ Die Rückmeldungen zu den Projekttagen sind überaus positiv: „Es war ein schöner Ort zum kreativen Arbeiten“. „Das Ausdenken von Geschichten, um ein Statement zu setzen, hat Spaß gemacht.“ „Die Kunstwerke sind toll und die Gruppenarbeit war super,“ sind nur drei von vielen begeisterten Kommentaren, welche die Workshopteilnehmenden im Zuge einer schriftlichen Projektevaluation abgaben. Am Ende hielten sie sichtlich stolz fünf bedruckte Pianola Rollen zu den Themen Verpackungen, Lebensmittelverschwendung, Textilien, Mobilität und Wasser in den Händen, die jeweils eine kleine Geschichte erzählen. Stellwände mit den Original-Druckmaterialien sowie Hintergrundinformationen zum jeweiligen Nachhaltigkeitsthema rundeten die Ausstellung am BNE-Tag ab. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!