Berufliche Schule in Bad Oldesloe erhält erneut das Berufswahl-SIEGEL-SH Eine EINS in Berufs- und Studienorientierung
Sichtbar sein – Vielfalt akzeptieren Anti-Mobbing-Tag an der Beruflichen Schule Bad Oldesloe
Berufliche Schule in Bad Oldesloe pflanzt Bäume alter Obstsorten
Naschen ausdrücklich erlaubt
Doch vor dem Vergnügen kommt die Arbeit! Und so pflanzten Mitglieder der Projektgruppe „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) am 6. Dezember 2021 für den zukünftigen Schulgarten drei Obstbäume auf dem Gelände der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe.
Das Engagement des BNE-Projektes fand hier im ökologischen Bereich seine Fortsetzung, nachdem die Schule in diesem Jahr erneut mit dem Siegel Zukunftsschule ausgezeichnet wurde. Das vom Bildungsministerium Schleswig-Holstein und von der UNESCO initiierte Projekt BNE im Bereich Unterricht und Schulleben ist auf Kontinuität ausgerichtet. Künftig sollen auf dem Schulgelände blühende Obstbäume neben einer Totholz-Ecke auf einer Streuobstwiese sowie Margeriten-Hangflächen als Pollenspender und Nahrungsergänzungsquelle für Insekten und Vögel dienen.
Damit bei der Auswahl der Sorten und beim Pflanzen auch nichts schiefgeht, arbeitete die Projektgruppe eng mit dem Naturschutzbund (NABU) zusammen. Der 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Bad Oldesloe Klaus Graeber hatte nach aufwändigen Untersuchungen des Baumbestandes und der Pflanzen rund um die Schule eine Empfehlung für passende Baumarten gegeben: als Apfel ein „Mecklenburger Ochsenmaul“, als Birne eine „Gute Graue“ und dazu „Büttners rote Knorpelkirsche.
Das sind eher seltene Obstsorten. Doch es kommt noch besser: vom Aussterben bedrohte Pflanzen, die auf der sogenannten „Roten Liste“ stehen, entdeckte der NABU-Mitarbeiter auf der Wiese in Richtung JAW. Dabei sind unter anderen die Rundblättrige Glockenblume, die Acker-Witwenblume und der Kleine Odermennig. Sie befinden sich abseits des begehbaren Geländes.
Das Team „Schulgarten“ der Projektgruppe BNE setzt sich zum Ziel, den Umweltschutz, die Aufklärung über den Wert von Bäumen und Pflanzen und deren Schutz und Pflege in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen. Lillian Petersen als Teamleiterin, begründet die gemeinsam mit dem NABU getroffene Wahl der Bäume so: „Es handelt sich um alte, resistente Obstsorten, die besonders erhaltenswert sind.“
Längst sind bundesweit viele Obstsorten unwiederbringlich verschwunden. Obstkundler gehen davon aus, dass es im 19. Jahrhundert mindestens 30.000 Apfelsorten allein im deutschsprachigen Raum gab. Der Inhaber der Baumschule Ceban, die die Obstbäume lieferte, bedauert, dass von den heute weltweit nur noch existenten 20.000 Apfelsorten lediglich 70 gewerblich genutzt und nur 20 im Lebensmittelhandel sind. „Welch eine Dezimierung! Dabei sind die meisten alten Apfelsorten weniger anfällig gegen Schorf und kommen ohne Pflanzenschutz aus. Ein weiterer Vorteil alter Apfelsorten besteht in der besseren Verträglichkeit bei Allergikern.“ betont Oleg Ceban.
Das schuleigene Bistro bekundet bereits Interesse, das Obst in köstlichen Kreationen mit auf den Speiseplan zu nehmen. Wenn denn von der leckeren Knorpelkirsche überhaupt noch Früchte übrigbleiben! Naschen ist selbstverständlich für die Schulgemeinschaft ausdrücklich erlaubt.